Aus dem Freelancer-Alltag

Draußen schreiben? Ich geh laufen!

28 Grad, die Sonne scheint, kein Wölkchen schwebt am Himmel.
Es ist traumhaftes Sommerwetter und ich frage mich, warum ich nicht einfach alles zusammenpacke und mit meinem ganzen Kram vom Büro in den Garten umziehe. Als selbständige Grafikerin und Werbetexterin kann ich doch jederzeit entscheiden wann und wo ich arbeite. So geht Freelancing! 

Also schnappe ich mir Tablet, Handy, Powerbank, Kaffeetasse und ein Wasserglas und gehen nach draußen in den Garten.

Optimistisch setzte ich mich mitten in die morgendliche Sonne und stelle fest: Ich sehe NICHTS! Das Umgebungslicht ist zu hell, der Bildschirm zu dunkel, die Fingertatscher zu heftig. Das Display bleibt nahezu schwarz – wenn man von meinem Spiegelbild auf dem dunklen Glas absieht. 

So wird das nichts. 

Ich suche mir ein schattiges Plätzchen (die Lounge auf der Terrasse) und schleppe mein mobiles Office dahin rüber. 

Halt! Das Ladekabel für die Powerbank habe ich vergessen – also nochmal flott nach drinnen das Teil holen.  

Zurück auf der Lounge überlege ich: wie platzier ich das so, dass ich darauf bequem die nächsten vier Stunden sitzen kann? Oder lege ich mich lieber hin? Zum Lesen ok – aber schreiben? Also erstmal: bequeme Position finden. 

Freelancer Alltag

Als Freelancer kannst du doch jederzeit überall arbeiten!

Dann geht es los …

Ich öffne die Dateien und stelle fest: mieser WLAN-Empfang. Ok – dann also doch auf mobiles Netz switchen. Das läuft einwandfrei.

Jetzt aber: Los! 

Ich beginne mit der Arbeit: ein paar Seiten im Netz anschauen, Mails checken, Notizen machen, ein paar Zeilen schreiben. Nach einer halben Stunde merke ich, wie heiß mein Smartphone wird. Es glüht! 
Aus Angst, dass es überhitzt, stehe ich auf und bringe es rein. 

Natürlich lasse ich die Türe auf – es könnte ja klingeln und das würde ich ungern überhören. 

Beim Rausgehen schnappe ich mir noch eine Banane aus der Obstschale und setzt mich wieder hin. Kaum mache ich den ersten Bissen kommt was angeflogen: Wespen! Die Nervensägen des Sommers! 

Was müssen die für Wahnsinns-Antennen besitzen, um zu orten, wenn irgendwo im Radius von einem Kilometer etwas Essbares ausgepackt wird. Bssssummm da sind sie da! Und selten allein. 

Ich stopf mir den Rest der Banane in den Mund und stehe auf um die Schale ein paar Meter hinter mir hin zu legen. Sollen sich die Biester doch darum scheren!
Aber es dauert etwas, bis sie das kapieren … 

Und dann – hinterhältig und ohne summen – piekst mich etwas! Diese Sau Bremsen! 

Wer mich schon mal zuhause besucht hat weiß, dass ich einen wirklich herrlichen Blick von der Terrasse auf mehrere Pferdekoppeln hab. Derzeit weidet auch wieder ein Fohlen auf der Wiese und es ist wirklich schön entspannend, den Vierbeinern beim Grasen und Wedeln zuzuschauen. Wenn da nicht hin und wieder Fliegen und Bremsen  wären. 

Mit dem Sommer kommen die Wespen!

Es klingelt! Ich springe auf und laufe rein.
Mittlerweile hat sich mein Smartphone soweit abgekühlt, dass ich mir nicht mehr die Gesichtshaut daran verbrenne. Ah eine Kundin ruft an!
Wir quatschen was über die Sommerhitze, kalte Getränke und klimatisierte Büros ehe wir zum eigentlichen Thema kommen. So viel Zeit muss sein … 

Nach dem Telefonat gehe ich zurück ans Tablet. Schließlich galt es ja noch einen Text fertig zu stellen. Ich tippe auf das Display und lese die Warnmeldung: 

Das iPad muss abkühlen, bevor es benutzt werden kann.

Grmpf! 

Ein zweites Mal zwickt mich eine Bremse in den Oberschenkel. Oder war es nur eine freche Fliege?

Ich klappe das Tablet zu. 

Wieder schwirrt eine Wespe um meinen Kopf. 

Fluchtartig und fluchend schnapp ich mir das Tablet, die Powerbank samt Kabel, das Smartphone und das Wasserglas und flitze nach drinnen. 

Der Kaffee in der Tasse ist mittlerweile kalt geworden. 

Das wäre mir in meinem inzwischen 25° sonnengeheizten Büro bestimmt nicht passiert!

Aber dahin will ich jetzt auch nicht mehr.
Mein Tablet ist ja schließlich beim „Cool Down“.   

Ich geh in den kalten Keller. Da macht es mir jetzt auch nichts aus, mich um die Wäsche zu kümmern.

Nur ein Mythos unter Freelancern?

Draußen arbeiten: Wohl zu schön um wahr zu sein!

Im Nachhinein kann ich darüber lachen aber währenddessen war ich wirklich entnervt. Kennst du solche Situation?

Ist es überhaupt realistisch draußen konzentriert und entspannt arbeiten zu können?

Ich sehe diese Fotos der „Digital Nomads“ und denke „DAS WILL ICH AUCH!“ 

Wenn auch nur ein kleines Bisschen davon: draußen, bei mir im Garten – quasi die Light-Version. Aber wenn ich selbst das nicht auf die Reihe krieg, wie denn dann irgendwann mal vor dem Camper geschweige denn in der freien Natur? 

PS: Wer mich persönlich kennt weiß, dass ich viel und gerne draußen in der Natur unterwegs bin.
Da bin ich in ständiger Bewegung und lasse mich nicht durch Hitze und Fliegen aus der Ruhe bringen. 

Beim Laufen kann ich meine Gedanken sortieren, alte Ideen zu Ende denken, neue Fäden spinnen. 
Hier seht ihr, wo ich bisher unterwegs war: 

Bitte erzählt mir von euren Erfahrungen des Outdoor-Arbeiten am Rechner.

Ich freue mich wirklich für jeden einzelnen, der das besser gewuppt kriegt!

2 Antworten

  1. Hallo Sabrina,

    es ist alles eine Frage der Übung. Zu Hause kann ich das gar nicht gut, denn auf der Terrasse spiegelt auch alles und ich sause hin und her.

    Unterwegs ist das aber was anderes, denn ich bin quasi auf unterwegs arbeiten eingestellt und nehme nur das mit, was ich in dem Moment brauche. Ich stelle mich also nicht auf vier Stunden am Stück ein, sondern auf vielleicht 2-3 Stunden. So lange hält der Akku am Tablet-Laptop (Surface). Es eignet sich auch nicht jeder Ort, aber mit der Zeit hatte ich das im Gefühl. Das Handy liegt dann z.B. im Wohnmobil und steckt in der Steckdose und ich sitze in Hotspot-Reichweite unter einem schattigen Baum und schreibe Texte. Anrufe und Co entgegennehmen, sind dann ja auch gar nicht dran.

    Also, mein Fazit: Unterwegs stellt man sich drauf ein und wechselt den Platz, falls es mit Wespen/Stechmücken & Co. zu viel werden sollte.

    Liebe Grüße
    Stefanie (gerade aus Norwegen am Fluss sitzend unter schattigem Baum :-))

  2. Liebe Stefanie,
    vielen lieben Dank, für deinen tollen Kommentar!
    Ich lese daraus, dass du einfach mehr Erfahrung hast und dich mit den Gegebenheiten top arrangierst 🙂
    Vielleicht lasse ich das auf der Terrasse besser bleiben und warte auf eine passende Gelegenheit.
    Wenn ich zukünftig mit Sack und Pack unterwegs bin.

    Ich wünsche dir eine schöne Zeit in Norwegen 🙂
    Liebe Grüße
    Sabrina

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